Die schönsten Alpenpässe und Bergstraßen für Rennradler

Das Kitzbüheler Horn


absolute HöheHöhendifferenz Stärkste SteigungLänge
1996 m 1236 m22,3 % 9,8 km

Fotos                   Höhenprofil

Die Fahrt auf das Kitzbüheler Horn gehört mit zu den Highlights all meiner Bergfahrten.
Daher erhält das Kitzbüheler Horn eine eigene Seite
.

Hier mein Erfahrungsbericht:

Phantastische Gewalttour - die Bezwingung des Kitzbüheler Horns mit dem Rennrad

Seit ich zum ersten Mal die Live-Übertragung einer Etappe der Österreich-Radrundfahrt hinauf zum Alpenhaus am Kitzbüheler Horn in 1.670 Metern Höhe im Fernsehen verfolgte, wusste ich: "Da will ich hinaufradeln".

Die Bergankunft auf dem Kitzbüheler Horn ist seit dem Jahr 2000 jedes Jahr das Ziel der Königsetappe der Österreich-Radrundfahrt.
Tausende Zuschauer bevölkern bei dieser Bergankunft die Strecke und machen sie zu einem großartigen, inzwischen legendären Event.

Der Anstieg zum Alpenhaus gilt als der steilste seiner Art in Österreich und zählt zu den härtesten Herausforderungen im Profi-Radsport überhaupt. Grund dafür ist die durchgehend extreme Steigung von bis zu 22,3 %.
Die sonnenexponierte Panoramastraße überwindet vom Beginn der Zeitmessanlage bis hinauf zum Alpenhaus auf 7,1 km Länge die gewaltige Höhendifferenz von 865 Metern.
Befährt man die Straße aber vom Tal bis zum Gipfel des Kitzbüheler Horns auf 1996 Metern Höhe, so sind mehr als 1200 Höhenmeter zu überwinden und die zu bewältigenden Schwierigkeiten brauchen keinen Vergleich mit anderen steilen Anstiegen des Alpenraums (Mt. Zoncolan in Friaul, Passo Telegrafo/Punta Veleno am Gardasee oder auch Passo del Mortirolo in der Lombardei) zu fürchten.

Am Kitzbüheler Horn finden auch immer wieder internationale Triathlon-Wettkämpfe statt, die ich oft im Fernseher verfolgte und die phantastischen Bilder verstärkten meinen Wunsch aufs Kitzbüheler Horn zu radeln.
Jedoch ließen dies in der Vergangenheit meine Arbeit, das Wetter oder andere Projekte nicht zu.
So musste dieser Plan von Jahr zu Jahr verschoben werden.

Aber im Jahre 2014 passte alles: Motivation, Wetter, Trainingszustand und Verpflegung.
An meinen Renner hatte ich eine Bergübersetzung montiert. Der Anstieg konnte beginnen.
Schon gleich nach dem Start wird es steil, 14,7 % steht auf einem Schild am Straßenrand und die Steigung lässt auch nie wirklich nach. Tritt für Tritt geht es über die teilweise mit Namen oder Anfeuerungsrufen bemalte, steile Straße nach oben.
Die tolle Aussicht, die Kehren (nummeriert und mit Höhenangaben) und das Gefühl, einen Mythos zu beradeln, lassen mich die Anstrengungen fast vergessen. Meter um Meter wird niedergetreten.

Dann die gefürchtete Steilstelle, 22,3 % zeigt das Schild. Jetzt geht es zur Sache. Das Vorderrad ist kaum noch auf dem Boden zu halten. Wiegetritt ist angesagt. Zum Glück hält diese extreme Steigung nur kurz an. Danach werden die folgenden 12-15 % fast als Erholung betrachtet, zumal der letzte Abschnitt zum Alpenhaus, dem Ende der Mautstraße, nun über weite Kehren in Almwiesengelände führt.
Geschafft. Mein Ziel, das Alpenhaus, ist erreicht.

Aber was ist das? Ich fühle mich immer noch fit!
Nach dem Alpenhaus führt ein schmaler, asphaltierter Weg bis hinauf zum Gipfel. Dabei sind auf etwas mehr 2 Kilometern über 300 Höhenmeter zu überwinden.
Grandios die Aussicht, harter Kampf, aber die Motivation ist ungetrübt.
Vorbei an Wanderern und ein paar Mountainbikern, die mit der Seilbahn zum Gipfel fuhren und nun auf der Abfahrt einen Rennradler hinaufkraxeln sehen, kämpfe ich mich gen Gipfel. Erstaunte Gesichtsausdrücke und "Respekt"-Ausrufe begleiten mich.
Dann bin ich oben am Gipfelgasthaus. Eine Apfelsaftschorle habe ich mir verdient. Das Rundumpanorama ist phantastisch. Ich habe mir meinen Wunsch, das Kitzbüheler Horn zu beradeln, erfüllt. Ich bin stolz und glücklich.


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